Schütz
Schütz / Contactor => auch Schaltschütz. Im Bereich der elektrischen Automatisierungs- und Antriebstechnik versteht man darunter aus klassischer Sicht einen elektromagnetisch betätigten Schalter für hohe Schalthäufigkeiten, dessen Kontaktsystem so lange geschlossen bleibt, wie die Betätigungsspule erregt ist. Mit Ausnahme kleiner Schütze [Hilfsschütze], die vier oder auch mehr gleichartige Kontakte haben, verfügen größere Einheiten z. B. zum Schalten von Drehstrom-Aggregaten in der Regel über drei Hauptkontakte und mehrere Hilfskontakte, Schließer und Öffner, die ausschließlich der Signalverarbeitung dienen und nur für Steuerströme bemessen sind, die einige Ampere nicht überschreiten. Die Hauptkontakte dagegen können je nach Schützgröße Ströme bis zu ca. 600 Ampere schalten.
Schütze sind jedoch nicht kurzschlussfest. Sie können lediglich Ströme in der Größenordnung des 6- bis 10-fachen Schütznennstroms schalten, was etwa den Höchstwerten beim Anfahren, Gegenstrombremsen und bei Stillstandsunterbrechung eines Drehstrom-Käfigläufermotors entspricht. In jedem Fall ist zusätzlich ein Kurzschlussschutz [Schmelzsicherungen oder LeistungsschaIter zu installieren. In den Normen DIN EN 60947-4-1 (VDE 0660-102) sind für Schütze bzw. Motorstarter, in denen sie integriert sind, zwei Zuordnungsarten festgelegt, die zwei unterschiedlichen Schädigungsgraden und damit im Zusammenhang erforderlichen Wartungsarbeiten nach einem Kurzschluss entsprechen. Darüber hinaus sind in diesen Normen für Schütze für die unterschiedlichen Anwendungen und Betriebsbedingungen verschiedene Gebrauchskategorien definiert. Für sehr häufiges, verschleißfreies, geräuschloses und erschütterungsfreies Schalten von ohmschen und induktiven Wechsel- und Drehstromlasten kommen Halbleiterschütze zur Anwendung.