Funktionsebenen
Maßnahme zur Erhöhung der Systemverfügbarkeit: Während des fehlerfreien Betriebs sind alle mehrfach vorhandenen Systemkomponenten an der Funktionserfüllung beteiligt. Im Fehlerfall übernehmen die intakten Komponenten die Aufgabe der defekten Komponente 201.
Funktionsebenen: Die VDI-Richtlinie 5600 unterscheidet in der Aufbauorganisation eines Produktionsbetriebs unabhängig vom Fertigungstyp drei Funktionsebenen: die Unternehmens-, die Fertigungs- und die Automationsebene. Mit Bezug zu den englichschen Fachbegriffen haben sich auch alternativ die Bezeichnungen „ERP-Ebene" (Enterprise Resource Planning), „MES-Ebene" (Manufacturing Execution System) und Automationsebene, häufig als
„Shopfloor Management" bezeichnet, etabliert.
• Das Unternehmensmanagement nimmt kommerzielle Aufgaben wahr. Aus den Aktivitäten des Vertriebs und der Produktgestaltung ergeben sich Programmplanungen und die zugehörige Mengenplanung. Darauf basierend erfolgt eine Auftragsfreigabe und davon abhängig eine Termin- und Kapazitätsplanung für die Fertigung, welche man auch als Grobplanung bezeichnet. Das heißt, man betrachtet einen Bearbeitungszeitraum in groben Rastern und verteilt die zur Verfügung stehenden Kapazitäten auf die zu fertigenden Einheiten.
• Das Fertigungsmanagement übernimmt die Auftragsbelastung und die zugehörigen Termine aus dem Unternehmensmanagement und erstellt daraus einen Reihenfolge- und Belegungsplan. Dieser Schritt wird als „Feinplanung" bezeichnet. Aufträge bzw. Arbeitsgänge werden auf die vorhandenen Kapazitäten eingelastet und möglichst präzise Starttermine vorgegeben. Das Fertigungsmanagement ist eine Art Informationsdrehscheibe und Trennstelle zwischen dem Informationsmanagement und der eigentlichen Fertigung. Es führt die Erfassung der Fertigungsdaten durch, mit deren Hilfe man einen zeitnahen Soll-Ist-Vergleich zwischen Vorgaben und realen Zuständen durchführt. Auf dieser Ebene werden üblicherweise alle Arten von Ressourcenverwaltungen durchgeführt. Personaleinsatzplanung und Qualitätsmanagement sind üblicherweise auch im Fertigungsmanagement angesiedelt. Hier treffen der lang- und mittelfristige Ansatz ERP und der Echtzeitansatz der Maschinen- und Anlagensteuerung zusammen. Ein MES spielt als Unterstützung des Fertigungsmanagements den Mittler zwischen langfristiger Betrachtungsweise im ERP und Echtzeitsichten in der Automation.
• Zur Steuerung der eigentlichen Fertigung wird die Shopfloor oder Automationsebene genutzt. Ihr werden Maschinen- und Anlagensteuerungen sowie Lagersteuerung zugeordnet. Auch Transport und Instandhaltung sowie die eigentliche Herstellung der Waren sind Aufgaben der Fertigung.