Energieeffiziente Antriebe
Energieeffiziente Antriebe / Energy efficient Drives => in Industrieanlagen entfallen rund zwei Drittel des Energiebedarfs auf Antriebe. Steigende Energiekosten, nachhaltiges Wirtschaften und Gesetzgebung [EuP-Richtlinie, EBPG-Gesetz] zwingen auch im Bereich der Antriebstechnik zu mehr Energieeffizienz. Generelle Ansatzpunkte dafür sind die Reduktion der Verluste in allen Komponenten des Antriebsstangs, die Optimierung des Leistungsbedarfs in den speziellen Anwendungen sowie die direkte Nutzung in den Arbeitszyklen freiwerdender Energie. Das bedeutet im Einzelnen:
• Einsatz von Energiesparmotoren, d. h. von Motoren mit gegenüber Normmotoren verbessertem Wirkungsgrad.
• Einsatz von Getrieben mit hohem Wirkungsgrad.
• Einsatz drehzahlgeregelter Antriebe bei teillastbetriebenen Maschinen, z. B. bei Pumpen, Lüftern und Kompressoren, die noch mit mechanischen Drosseln und Ventilen zur Mengenregelung des Förderstroms betrieben werden.
• Energierückgewinnung durch Netzrückspeisung der Bremsenergie bei Antrieben, in denen große Massen häufig abgebremst werden müssen, wie in Zentrifugen-, Fahr- und Hubwerksantrieben -
• Einsatz dyamischer Energiespeicher zur Pufferung der Bremsenergie in umrichtergespeisten Drehstromantrieben. Er überimmt die Aufgaben eines Bremswiderstands, ohne die zu absorbierende Energie in Verlustwärme umzuwandeln.
• Einsatz von Torquemotoren zur Vermeidung von Getriebeverlusten.
• Anwendung entsprechender Energiesparmodi, z. B. automatisches Abschalten der Antriebe in Pausenzeiten.
Zur Bestimmung des erzielbaren Energieeinsparpotentials, zur Errechnung von Amortisationszeiten für denkbare Optimierungskonzepte und zu weiteren Fragen der Energieoptimierung bei Antrieben siehe SinaSave, Energiesparrechner, Amortisationsrechner und EOA. Eine VDI/VDE-Richtlinie für die Beurteilung von anwendungsabhängigen Einsatzkriterien und energetische Aspekte für elektrische und pneumatische Antriebe wird zurzeit vom GMA-Fachausschuss "Energieeffizienz in der Antriebstechnik" erarbeitet.