Einphasen-Asynchronmotoren
Einphasen-Asynchronmotoren / Single-Phase Asynchronous Motors / Singlephase Induction Motors (sind Elektromotoren für den Betrieb am Einphasen-Wechselstromnetz. Die Läuferwicklung ist als Kurzschlusskäfig ausgebildet, die Statorwicklung dagegen besteht gewöhnlich aus zwei Strängen [Haupt- und Hilfsstrang], deren magnetische Achsen um eine halbe Polteilung, d. h. 900 elektrisch, räumlich gegeneinander versetzt angeordnet sind. Der Hilfsstrang dient dazu, im Luftspalt der Maschine eine Drehfeldkomponente zu erzeugen, um das selbstständige Anlaufen des Motors zu ermöglichen. Dazu wird er beim Einschalten des Motors vorübergehend über einen Widerstand oder über einen sogenannten Anlaufkondensator an das Netz gelegt. Bei Motoren mit Betriebskondensator [Kondensatormotoren] bleibt er auch während des Betriebs eingeschaltet. Einphasen-Asynchronmotoren werden in großen Stückzahlen in Antrieben kleiner Leistung unterhalb 1 kW eingesetzt. Für sehr kleine Leistungen bis etwa 150W gibt es den Einphasen-Asynchronmotor als sogenannten Spaltpolmotor. Ein solcher Motor hat in der Regel einen Stator mit ausgeprägten Polen, in denen ein oder mehrere Kurzschlusswindungen liegen, die die Aufgabe des Hilfsstrangs erfüllen. Alle Einphasen-Asynchronmotoren zeigen typisches Nebenschlussverhalten, d. h. ihre Drehzahl fällt mit zunehmender Belastung leicht ab. Überschreitet das Belastungsmoment das sogenannte Kippmoment, bleiben sie stehen. Einphasen-Asynchronmotoren ohne Hilfsstrang im Stator entwickeln im Stillstand kein Drehmoment und müssen deshalb [in der Regel von Hand] angeworfen werden. Sie werden daher als Anwurfmotoren bezeichnet. Man findet sie noch gelegentlich in Küchengeräten.