Automat
Automat / Automaton => ein Automat, abgeleitet vom griechischen „autómatos" = sich selbst bewegend, ist realisierungstechnisch gesehen, jede Einrichtung, bei der nach Erfüllung bestimmter Startbedingungen nach dem Erteilen eines Startkommandos ein beabsichtigter Prozess selbsttätig abläuft. Geldautomaten beispielsweise versorgen einen Kontoinhaber, nachdem er seinen Bedarf angemeldet und er sich identifiziert hat, mit einem bestimmten Geldbetrag, Münzautomaten verabfolgen nach Einwurf eines Geldstückes und Realisierung eines Auswahlvorgangs z. B. eine Ware [Zigaretten, Süßigkeiten, Getränke] oder sie ermöglichen eine Dienstleistung [Telefonieren, Schuhe putzen, Wäsche waschen] und bei Werkzeugmaschinen sind Dreh-, Bohr-, Fräs-, Schleif- und Schweißautomaten zur selbsttätigen Ausführung entsprechender Tätigkeiten bekannt. Abstrakt gesehen, im Sinne der klassischen Automatentheorie, ist ein Automat eine von technischen Details freie mathematische Struktur, in der aus Eingabe- und Zustandsdaten nach einer definierten Vorschrift Ausgabedaten und neue Zustandsdaten gebildet werden. Sie lässt sich analytisch durch das folgende Fünftupel [Quintupel] beschreiben.
Aus der Vielzahl der denkbaren Automatenstrukturen sind zwei praktisch interessant, und zwar der sogenannte Mealy-Automat und der Moore-Automat. Für den Mealy-Automaten gelten unter Verwendung des Ergibtzeichens [:=] die Beziehungen: z:= f(z,x) für die Überführungsfunktion und y = g(z,x) für die Ausgabefunktion. Für den Moore-Automaten gilt entsprechend z:= f(z,x) und y = g(z). Das heißt, während beim Mealy-Automaten die Eingangssignale sich direkt auf die Ausgangssignale auswirken können, hängt der Wert der Ausgangssignale beim Moore-Automaten nur vom aktuellen Zustand ab. Das theoretische Gefüge der endlichen Automaten wird zur Entwicklung und Implementierung von sequentiellen Schaltungen [Schaltwerke, Steuerwerke] benutzt.